Trigeminusneuralgie
Allgemeiner Überblick
Was ist Trigeminusneuralgie?
Die Trigeminusneuralgie (auch bekannt als Gesichtsschmerz oder Trigeminuskopfschmerz) ist eine besonders schmerzhafte neurologische Erkrankung, die durch plötzlich einschießende, heftige, einseitige Gesichtsschmerzen gekennzeichnet ist. Diese treten im Versorgungsbereich des Nervus trigeminus (Stirn, Wangen, Ober- und Unterkiefer) auf und werden als scharf, stechend oder elektrisierend oder blitzartig beschrieben. Die Schmerzattacken dauern meist nur wenige Sekunden bis Minuten, können aber mehrmals täglich auftreten. Häufig werden sie durch leichte Reize wie Berührung, Kauen, Sprechen oder kalten Wind ausgelöst.
Die Ursache bleibt oft unklar (idiopathisch), in einigen Fällen können jedoch bestimmte Grunderkrankungen wie Multiple Sklerose oder Tumore zur Neuralgie beitragen.
Häufigkeit und Ursachen von Trigeminusneuralgie
Trigeminusneuralgie tritt selten auf, betrifft aber häufiger Menschen ab dem 40. Lebensjahr und Frauen mehr als Männer. Etwa 5 von 100.000 Menschen sind betroffen.
Insbesondere die primäre Form der Erkrankung entsteht meist ohne erkennbare Ursache, man spricht dann von einer idiopathischen Trigeminusneuralgie. Die klassische Trigeminusneuralgie wird meist durch einen Gefäß-Nerven-Konflikt verursacht, bei dem ein Blutgefäß auf den Nerv drückt und dessen Schutzhülle (Myelinscheide) schädigt oder zu Fehlfunktionen führt. Die dritte Form, die symptomatische Trigeminusneuralgie tritt in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Tumoren oder Gefäßanomalien auf.
Ist Trigeminusneuralgie heilbar?
Die Erkrankung ist nicht immer heilbar, jedoch können durch eine gezielte Therapie die Symptome erheblich gelindert und die Lebensqualität verbessert werden. Bei einem Gefäß-Nerven-Konflikt kann eine Operation langfristige Schmerzfreiheit bringen.
Ihre Experten und Ansprechpartner
im Schmerzzentrum Wiesbaden
Symptome und Anzeichen von Trigeminusneuralgie
Wie äußert sich Trigeminusneuralgie?
Typische Symptome einer Trigeminusneuralgie sind:
- Blitzartig einsetzende Schmerzattacken mit sehr hoher Intensität
- Schmerzen, die als scharf und elektrisierend beschrieben werden
- In der Regel ist nur eine Gesichtshälfte betroffen
- Auslöser (Trigger) wie Berührung, Kauen oder Sprechen, kalte Luft verstärken die Schmerzen
- Serien von Schmerzattacken über Tage bis Wochen, gefolgt von beschwerdefreien Phasen (bei der klassischen Form)
- Bei der symptomatischen Form können Dauerschmerzen oder Gefühlsstörungen auftreten
- Häufiger Beginn ab dem 40. Lebensjahr
Woran erkennt man Trigeminusneuralgie?
Patienten berichten über die plötzliche Intensität der Schmerzen und die klaren Triggerpunkte, die die Attacken auslösen. Begleiterscheinungen wie Muskelzuckungen oder Angst vor weiteren Attacken sind häufig.
Erkennen Sie sich in diesen Symptomen wieder? Haben Sie den Verdacht, unter Trigeminusneuralgie zu leiden?
Sie sind nicht allein – gemeinsam finden wir Wege, Ihnen zu helfen.
Diagnose von Trigeminusneuralgie
Wie läuft die Diagnose von Trigeminusneuralgie ab?
Die Diagnose basiert auf einer gründlichen Anamnese und neurologischen Untersuchung.
- Anamnese: Erfassung der Schmerzcharakteristik, Auslöser und Häufigkeit der Attacken.
- Neurologische Untersuchung: Prüfung der Sensibilität im Gesicht und möglicher Begleitsymptome.
- Bildgebung: Ein MRT oder CT wird durchgeführt, um Ursachen wie Tumoren oder Multiple Sklerose auszuschließen und einen Gefäß-Nerven-Konflikt nachzuweisen.
An wen wende ich mich bei Trigeminusneuralgie?
Wenden Sie sich an uns als Schmerzspezialisten in Wiesbaden und Umgebung. Gemeinsam entwickeln wir einen für Sie passenden Therapieplan. Betroffene können sich zudem an ihren Hausarzt, einen Neurologen oder eine Schmerzklinik wenden, die auf Nervenerkrankungen spezialisiert ist.
Therapie und Behandlungen bei Trigeminusneuralgie
Welche Behandlungen sind bei Trigeminusneuralgie wirksam?
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere und Ursache der Beschwerden und umfasst:
Medikamentöse Therapie
Die Behandlung beginnt in der Regel mit krampflösenden Medikamenten, die den Schmerz dämpfen können:
- Carbamazepin und Oxcarbazepin sind meist die erste Wahl.
- Bei Bedarf werden auch Gabapentin, Pregabalin und Lamotrigin eingesetzt.
- Eine intranasale Anwendung von Lidocain (Lokalanästhetika) kann in akuten Fällen helfen.
- Eine Behandlung mit eine Capsaicin-Haltigen Pflaster kann helfen.
Chirurgische Optionen
Falls Medikamente nicht ausreichen, kommen operative Verfahren infrage:
- Mikrovaskuläre Dekompression (MVD): Besonders bei einem festgestellten Gefäß-Nerven-Konflikt kann diese Operation helfen, den Druck auf den Nerv zu entlasten und die Schmerzen zu lindern.
- Radiochirurgische Verfahren (Gamma-Knife oder CyberKnife) sowie Thermokoagulation können ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen.
Ziele der Behandlung bei Trigeminusneuralgie
Die Therapie zielt darauf ab, die Schmerzen zu reduzieren, Attacken zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Da starke Schmerzen und eine eingeschränkte Lebensqualität auch psychische Folgen haben kann sollten Begleiterscheinungen wie Depression bei der Therapie immer mit bedacht werden. Es gilt dem Patienten einen besseren Umgang mit den Schmerzen zu zeigen, da eine vollständige Schmerzfreiheit nicht immer erreichbar ist.
Begleitung und Unterstützung im Schmerzzentrum Wiesbaden
Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen im Schmerzzentrum in Wiesbaden stehen Ihnen bei der Wahl und Durchführung der passenden Behandlungsmöglichkeiten zur Seite. Kontaktieren Sie uns um sich umfassend beraten zu lassen und von einer individuellen Therapie zu profitieren.
Unsere Therapiemaßnahmen bei Trigeminusneuralgie im Schmerzzentrum Wiesbaden
- Achtsamkeitsbasierte Schmertherapie
- Medikamentöse Therapie
- Procain-Baseninfusion
- Schmerzschulung
- Capsaicinpflaster (Qutenza®)
Im Schmerzzentrum Wiesbaden sind Sie in besten Händen: Unser engagiertes und erfahrenes Schmerztherapeuten-Team begleitet Sie kompetent und mit Einfühlungsvermögen auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.
Selbsthilfe und Prävention
Was kann man selbst bei Trigeminusneuralgie tun?
Patienten sollten Trigger wie kalte Luft oder bestimmte Bewegungen meiden. Entspannungstechniken wie Atemübungen können helfen, die Schmerzwahrnehmung zu verringern. Lassen sie eine regelmäßige neurologische Kontrolle durchführen und halten die Einhaltung des Therapieplans ist essenziell. Eine ausgewogene Lebensweise mit Stressmanagement und ausreichendem Schlaf kann die Beschwerden positiv beeinflussen. Ein Lidocain-Nasenspray kann kurzfristig in akuten Fällen Linderung bringen.
Wie kann man Trigeminusneuralgie vorbeugen?
Eine spezifische Vorbeugung ist schwierig, da die Ursachen vielfältig und nur schwer zu beeinflussen sind. Eine frühe Diagnose und Therapie können jedoch die Chronifizierung der Schmerzen verhindern.
Weitere 5 wichtige Fragen zu Trigeminusneuralgie
Gibt es Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie?
Ja, mögliche Nebenwirkungen sind Schwindel, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme. Ihr behandelnder Arzt wird Sie umfassend über Nebenwirkungen aufklären.
Kann die Erkrankung von allein verschwinden?
Ohne Behandlung verschwinden die Symptome selten, können sich jedoch in der Intensität verändern.
Gibt es alternative Heilmethoden zur Behandlung von Trigeminusneuralgie?
Akupunktur oder homöopathische Ansätze können unterstützend wirken, ersetzen aber keine medizinische Therapie.
Wie lange dauert eine Behandlung?
Die Dauer hängt von der Ursache ab. Viele Patienten benötigen eine langfristige Therapie.
Ist eine Operation immer notwendig?
Nein, viele Patienten profitieren von medikamentösen Therapien. Operationen kommen bei Therapieresistenz infrage oder bei einem eindeutig zu identifizierenden Gefäß-Nerv-Konflikt.
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