Complex Regional Pain Syndrome (CRPS)

ALLGEMEINER Überblick

Was ist das Complex Regional Pain Syndrome (CRPS)?

CRPS (Complex Regional Pain Syndrome) oder chronisches regionales Schmerzsyndrom, früher auch bekannt als Morbus Sudeck, ist eine Schmerzerkrankung, die häufig nach Verletzungen oder Operationen an Armen oder Beinen auftritt. Sie betrifft meist eine Körperregion und wird durch starke, langanhaltende Schmerzen charakterisiert, die über das hinausgehen, was man aufgrund der ursprünglichen Verletzung erwarten würde.

Häufigkeit und Ursachen
Warum einige Menschen nach einer Verletzung CRPS entwickeln, ist bisher nicht vollständig geklärt. Man vermutet, dass eine gestörte Schmerzverarbeitung einhergehend mit einem gestörten Heilungsverlauf sowie eine übermäßige Reaktion des Nervensystems eine Rolle spielen. Dabei steht die Schwere der vorausgegangenen Verletzung oft auch nicht im Verhältnis zur Ausprägung des CRP-Syndroms. Je länger die Erkrankung allerdings besteht, desto ausgeprägter sind die Folgen der Erkrankung. Eine frühe Diagnose und entsprechende Therapie sind daher umso wichtiger für einen Behandlungserfolg.

CRPS tritt nach etwa 2–15 % der Verletzungen an Händen oder Füßen auf. Nach Frakturen geht man von etwa 1 – 2% der Patienten aus. Nach peripheren Nervenverletzungen sind ungefähr 2 – 5% der Patienten betroffen. Das chronische regionale Schmerzsyndrom betrifft Frauen häufiger als Männer, und tritt meist zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr.

Ist CRPS heilbar?

CRPS ist schwer heilbar, aber eine frühzeitige Therapie kann den Verlauf positiv beeinflussen und die Symptome lindern.

Welche Auswirkungen kann CRPS haben?

Die Erkrankung wird durch entzündliche und neurogene Prozesse sowie durch Veränderungen im Gehirn und Rückenmark aufrechterhalten. Mit zunehmender Dauer der Erkrankung oder einer verzögerten Behandlung verstärken sich diese Veränderungen. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend für eine gute Prognose.

Ihre Experten und Ansprechpartner 
im Schmerzzentrum Wiesbaden

SYMPTOME UND ANZEICHEN VON CRPS

Woran erkennt man CRPS?

Die Hauptsymptome von CRPS sind anhaltende, brennende Schmerzen, die oft in der betroffenen Region spürbar sind. Die Schmerzen stehen oft in keinem Verhältnis zur ursprünglichen Verletzung und können von Haut- und Temperaturveränderungen begleitet werden.

Zu den typischen Symptomen von CRPS gehören:

  • Schmerzveränderungen: Dauerschmerz oder Belastungsschmerz, oft brennend oder stechend
  • Bewegungseinschränkungen: Steifheit, verminderte Muskelkraft und eingeschränkte Beweglichkeit in der betroffenen Region
  • Vegetative Symptome: Übermäßiges Schwitzen, veränderte Hauttemperatur und Farbveränderungen (z.B. bläulich oder rötlich)
  • Trophische Veränderungen: Auffälliges Haar- oder Nagelwachstum, Hautveränderungen und Gewebeschwellungen (z. B. Ödeme)
  • Empfindlichkeit: Schmerzhafte Berührungsempfindlichkeit, bereits leichte Berührungen können schmerzhaft sein (Allodynie)

Da CRPS häufig nach einer Verletzung auftritt, sollte es vermutet werden, wenn Schmerzen länger und intensiver andauern als üblich.

Nicht alle Symptome müssen immer auftreten, und die Intensität der Beschwerden kann variieren. CRPS ist eine Ausschlussdiagnose, das heißt, andere Ursachen müssen ausgeschlossen werden.

Erkennen Sie sich in diesen Symptomen wieder? Haben Sie den Verdacht, unter CRPS zu leiden?

Sie sind nicht allein – gemeinsam finden wir Wege, Ihnen zu helfen.

Diagnose von CRPS

Wie wird CRPS diagnostiziert?

CRPS ist eine Ausschlussdiagnose, was bedeutet, dass andere Erkrankungen vorher ausgeschlossen werden müssen. Die Diagnose erfolgt durch eine sorgfältige körperliche Untersuchung und Befragung des Patienten. Eine Analyse der Symptome, insbesondere der Schmerzcharakteristik und weiterer bildgebende Verfahren können zum Ausschluss andere Ursachen hilfreich sein. Bei unklaren Fällen kann eine Knochenszintigrafie zum Einsatz kommen, um die Diagnose zu bestätigen und andere Erkrankungen auszuschließen.

An wen wende ich mich bei Verdacht auf CRPS?

Wenden Sie sich an uns als Schmerzspezialisten in Wiesbaden und Umgebung. Auch Orthopäden oder Neurologen können eine Anlaufstelle sein. Wichtig ist, dass der behandelnde Arzt Erfahrung mit CRPS hat, da die Symptome des CRPS anfangs oft unspezifisch sind und daher häufig falsch interpretiert werden.

Therapie und Behandlungen bei CRPS

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei CRPS?

Da die genaue Ursache von CRPS nicht bekannt ist, zielt die Therapie darauf ab, Symptome zu lindern und die Funktion der betroffenen Region zu verbessern oder wiederherzustellen.

Medikamentöse Schmerztherapie

    • Akutphase: Antientzündliche Medikamente wie Kortison oder Bisphosphonate zur Behandlung entzündlicher Symptome, vor allem in den ersten Monaten.
    • Langfristige Schmerztherapie: Einsatz von entzündungshemmenden Schmerzmitteln und Co-Analgetika, darunter Antiepileptika (z. B. Pregabalin) und Antidepressiva (z. B. Amitriptylin). In schweren Fällen können Opiate eingesetzt werden.
    • Infusionstherapie: Lidocain- oder Procain-Infusionen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.

Physiotherapie und Ergotherapie

    • Regelmäßige physiotherapeutische und ergotherapeutische Übungen sind entscheidend für die Erhaltung der Beweglichkeit und der Kraft. Auch die Spiegeltherapie kann eine ergänzende Maßnahme sein.

Psychologische Unterstützung und Entspannungstechniken

    • Da CRPS oft psychisch belastend ist, kann eine psychotherapeutische Begleitung hilfreich sein. Entspannungsverfahren wie progressive Muskelentspannung oder Atemübungen können zur Schmerzlinderung beitragen.

Ziel der Behandlung von CRPS
Die Therapie zielt darauf ab, die Schmerzen deutlich zu lindern, die Beweglichkeit und Funktion der betreffenden Körperregion zu verbessern und die Lebensqualität der Patienten zu steigern.

Begleitung und Unterstützung im Schmerzzentrum Wiesbaden

Unsere Schmerztherapie-Experten stehen Ihnen bei CRPS zur Seite, um Ihre Beschwerden zu lindern und mit Ihnen gemeinsam eine Therapie zu entwickeln, die Ihre Lebensqualität verbessert. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und Betreuung, damit wir gemeinsam eine optimale Lösung finden können.

Unsere Therapiemaßnahmen bei CRPS im Schmerzzentrum Wiesbaden

Im Schmerzzentrum Wiesbaden sind Sie in besten Händen: Unser engagiertes und erfahrenes Schmerztherapeuten-Team begleitet Sie kompetent und mit Einfühlungsvermögen auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.

Selbsthilfe und Prävention

Was kann man selbst bei CRPS tun?

Patienten mit CRPS sollten ihre Belastungsgrenze kennen und Übungen durchführen, die die Beweglichkeit und Kraft in der betroffenen Region fördern, ohne den Schmerz zu verschlimmern. Regelmäßige Entspannungstechniken und das Erlernen von Schmerzbewältigungsstrategien können ebenfalls hilfreich sein.

Wie kann man CRPS vorbeugen?

Da die Ursachen von CRPS noch nicht geklärt sind, können keine verlässlichen Aussagen über die Prävention des komplexen Schmerz-Syndroms getroffen werden. Eine frühe Diagnose und gezielte Therapie können das Fortschreiten von CRPS oft verhindern oder zumindest verlangsamen. Daher sollten Patienten bei anhaltenden unverhältnismäßigen Schmerzen nach einer Verletzung oder einem Eingriff unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Weitere 5 wichtige Fragen zu CRPS 

Kann CRPS von alleine verschwinden?
In einigen Fällen können sich die Symptome spontan verbessern, häufig ist jedoch eine Therapie notwendig.

Ist CRPS ansteckend?
Nein, CRPS ist nicht ansteckend.

Welche Rolle spielt die Psyche bei CRPS?
Psychische Belastungen können die Symptome verstärken.

Kann ich trotz CRPS Sport machen?
Ja, gelenkschonende Übungen unter Anleitung eines Therapeuten sind empfehlenswert.

Was verschlechtert CRPS?

Wärme- oder Kälteanwendungen sind beim CRPS kontraindiziert, auch passive Bewegung verschlechtert das Krankheitsbild. 

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