Kopfschmerzen
Allgemeiner Überblick
Was sind Kopfschmerzen?
Kopfschmerzen, auch Cephalgie genannt, sind Schmerzempfindungen im Kopfbereich, die durch die Reizung schmerzempfindlicher Strukturen wie Schädel, Hirnhäute, Blutgefäße oder Nerven entstehen. Die Gehirnsubstanz selbst ist nicht schmerzempfindlich.
Nach Rückenschmerzen sind Kopfschmerzen die zweithäufigste Schmerzform und betreffen sowohl Kinder als auch Erwachsene. In den meisten Fällen sind sie harmlos und vorübergehend, wobei Hausmittel oder einfache Schmerzmittel Linderung verschaffen. Chronische Kopfschmerzen oder solche, die auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen, erfordern hingegen gezielte therapeutische Maßnahmen.
Nach aktuellem Wissensstand wird zwischen über 250 Kopfschmerzarten unterschieden, darunter beispielsweise chronische Kopfschmerzen, Migräne, Cluster-Kopfschmerzen (Trigeminusneuralgie) und Spannungskopfschmerzen.
Kopfschmerzen werden in zwei Haupttypen unterteilt:
- Primäre Kopfschmerzen: Hier ist der Kopfschmerz selbst die Hauptursache der Beschwerden. Dazu gehören z. B. Spannungskopfschmerzen, Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen.
- Sekundäre Kopfschmerzen: Diese treten als Symptom einer anderen Erkrankung auf, wie z. B. einer Infektion, Bluthochdruck oder Nervenentzündung. Für die Diagnose können bildgebende Verfahren wie CT oder MRT und Labordiagnostik notwendig sein.
Die Vielfalt der Kopfschmerzarten und -ursachen verlangt eine gezielte Diagnostik und angepasste Therapieansätze. Unsere Kopfschmerz-Experten begleiten Sie von der Diagnose bis zur Behandlung.
Häufigkeit und Ursachen
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden weltweit, von denen etwa zwei von drei Menschen regelmäßig betroffen sind. In Deutschland leiden rund 4–5 % der Bevölkerung täglich unter Kopfschmerzen, während etwa 70 % an anfallsweisen oder chronisch wiederkehrenden Beschwerden leiden. Laut einer großen deutschen Studie berichteten rund 60 % der Befragten über 14 Jahren, schon einmal Kopfschmerzen gehabt zu haben. Auffällig ist, dass Frauen und Menschen in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern besonders häufig betroffen sind.
Über 90 % der Kopfschmerzerkrankungen entfallen auf die beiden primären Kopfschmerzformen. Kopfschmerzen können sowohl Erwachsene als auch Kinder betreffen und haben vielfältige Auslöser. Dazu zählen Stress und psychische Belastung, Verspannungen der Muskulatur – etwa im Nacken- oder Schulterbereich –, hormonelle Schwankungen, Schlafmangel oder unregelmäßige Schlafgewohnheiten, sowie Reizstoffe wie Alkohol, Koffein oder bestimmte Nahrungsmittel. Auch Wetterveränderungen und Umwelteinflüsse können Kopfschmerzen begünstigen.
Sind Kopfschmerzen heilbar?
In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen behandelbar und durch gezielte Maßnahmen linderbar. Eine vollständige Heilung hängt von der Kopfschmerzart ab. Während Spannungskopfschmerzen oft durch Lebensstiländerungen gemildert werden können, erfordert Migräne oder Clusterkopfschmerz eine spezielle Therapie.
Welche Auswirkungen können Kopfschmerzen haben?
Kopfschmerzen können erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben haben. Sie führen häufig zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und verringern die Leistungsfähigkeit sowohl im Beruf als auch im Alltag. Zudem können sie Schlafstörungen und anhaltende Erschöpfung verursachen, was die körperliche Erholung weiter beeinträchtigt. Die dauerhafte Belastung durch Kopfschmerzen kann auch psychische Folgen haben, wie das Entstehen von Angststörungen oder Depressionen.
Ihre Experten und Ansprechpartner
im Schmerzzentrum Wiesbaden
Symptome und Anzeichen von Kopfschmerzen
Woran erkennt man Kopfschmerzen?
Die Symptome von Kopfschmerzen hängen stark von der Kopfschmerzart ab. Kopfschmerzen werden dabei nach Art und Dauer (akut oder chronisch) unterschieden.
Akute und chronische Kopfschmerzen
Akute Kopfschmerzen treten plötzlich auf und sind meist vorübergehend. Meist stecken mehr oder weniger gefährliche Auslöser wie Stress, Flüssigkeitsmangel, Bildschirmarbeit, Rauchen, Bluthochdruck, Virusinfekte, Entzündungen, Schlaganfall, Kopfverletzungen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Medikamenten-Entzug dahinter. Auch ein Entzug von Koffein, Zucker oder die Rauchentwöhnung kann Kopfschmerzen verursachen.
Chronische Kopfschmerzen gelten als solche, wenn sie an mindestens 15 Tagen im Monat über drei Monate auftreten. Eine genaue Anamnese, die Unterstützung eines Kopfschmerzkalenders und die ärztliche Beratung sind unerlässlich, um die Ursache der Kopfschmerzen zu klären und die passende Therapie zu finden.
Zudem sollten Schwangere und Kinder bei starken Kopfschmerzen sowie Patienten nach einer Kopfverletzung (insbesondere bei Begleitsymptomen wie Erbrechen) einen Arzt aufsuchen.
Erkennen Sie sich in diesen Symptomen wieder? Haben Sie den Verdacht, unter Kopfschmerzen zu leiden?
Sie sind nicht allein – gemeinsam finden wir Wege, Ihnen zu helfen.
Diagnose von Kopfschmerzen
Wie werden Kopfschmerzen diagnostiziert?
Die Diagnose beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) und der Erfassung der Kopfschmerzhistorie, meist mithilfe eines Kopfschmerztagebuchs. Die verschiedenen Merkmale der Kopfschmerzattacken – wie Dauer, Häufigkeit und Begleitsymptome – helfen bei der Differenzierung der Kopfschmerzart.
Falls eine sekundäre Kopfschmerzerkrankung vermutet wird, können zusätzliche Untersuchungen wie CT, MRT oder Labordiagnostik erforderlich sein. Diese Diagnostik ermöglicht es, zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen und eine präzise Diagnose zu stellen.
An wen wende ich mich bei Kopfschmerz?
Bei gelegentlichen Kopfschmerzen können Sie sich an Ihren Hausarzt wenden. Bei sehr starken sowie wiederkehrenden und chronischen Kopfschmerzen sollten Sie bei einem Neurologen oder einem spezialisierten Schmerztherapeuten, wie dem Schmerzzentrum in Wiesbaden mit seinen zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen vorstellig werden.
Therapie und Behandlungen bei Kopfschmerzen
Wie werden Kopfschmerzen behandelt?
Kopfschmerzen können sehr unterschiedlich sein. Zu den Maßnahmen bei akutem, gelegentlich auftretendem Spannungskopfschmerz gehören:
- Ein Spaziergang an der frischen Luft
- Nacken- und Schulterdehnungsübungen
- Sanfte Massagen der Schläfen (z. B. mit Pfefferminzöl)
- Entspannungsverfahren
- Bei Bedarf Akutmedikation
Die Behandlung von chronischen Kopfschmerzen unterscheidet sich je nach Art der Kopfschmerzerkrankung sowie den Bedürfnissen des Patienten. Die gängigsten Ansätze umfassen Akuttherapie, prophylaktische Behandlung und das multimodale „3-Säulen-Modell“ zur Behandlung chronischer Kopfschmerzen.
Nichtmedikamentöse Verfahren
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- Bewegung und Physiotherapie: Funktionelles Training, aerobes Ausdauertraining und Dehnübungen fördern die Ausschüttung von Endorphinen und Endocannabinoiden, die zur Schmerzlinderung beitragen können.
- Entspannungsverfahren: Methoden wie autogenes Training, Biofeedback oder Feldenkrais-Techniken helfen, die Schmerzschwelle zu senken und Stress zu reduzieren.
- Weitere unterstützende Maßnahmen: Regelmäßiger Schlafrhythmus und der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, die Kopfschmerzen auslösen können, wirken unterstützend. Auch Wärmeanwendungen und TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) können helfen, Verspannungen zu lösen.
Medikamentöse Therapie
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- Die Auswahl an Schmerzmitteln und Migränemedikamenten ist vielfältig, doch nicht jedes Mittel ist für alle Kopfschmerzarten geeignet. Unsere Kopfschmerz-Experten beraten Sie, welche Medikamente in welcher Dosierung und Häufigkeit bei Ihren Kopfschmerzen sinnvoll sind. Eine übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zu medikamenteninduzierten Kopfschmerzen führen. Diese Gefahr wird mit der richtigen Einnahmeplanung minimiert.
Akuttherapie bei Kopfschmerzen
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- Akutmaßnahmen variieren je nach Kopfschmerztyp. Neben rezeptfreien Mitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol können bei Migräne auch Triptane eingesetzt werden. Auch pflanzliche Präparate bieten alternative Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig ist dabei immer eine individuell angepasste Beratung durch einen Arzt.
Prophylaktische Therapie
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- Bei häufigen oder chronischen Kopfschmerzen, insbesondere wenn diese an mehr als 15 Tagen im Monat auftreten, ist eine prophylaktische Behandlung zu empfehlen. Diese beinhaltet je nach Art der Kopfschmerzen täglich einzunehmende Medikamente oder Injektionen in regelmäßigen Abständen. Eine positive Wirkung wird in der Regel nach 8 bis 12 Wochen erzielt.
Ziel der Behandlung bei Kopfschmerzen
Das Ziel der Therapie ist es, die Anzahl und Intensität der Kopfschmerztage zu reduzieren, die Medikamenteneinnahme zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Dies umfasst eine Verbesserung der Funktionalität im Alltag und eine Reduktion der Fehlzeiten in Schule und Beruf.
Begleitung und Unterstützung im Schmerzzentrum Wiesbaden
Unsere zertifizierten Kopfschmerzexperten unterstützen Sie bei der Diagnosestellung und entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen maßgeschneiderten Therapieplan, der Ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Kontaktieren Sie unser Schmerzzentrum, um eine umfassende Beratung und Betreuung zu erhalten.
Unsere Therapiemaßnahmen bei Cluster-Kopfschmerzen im Schmerzzentrum in Wiesbaden
- Multimodale Schmerztherapie
- Medikamentöse Therapie
- Biofeedback
- Bewegungstherapie wie Yoga und Qi Gong
- Tens
- Akupunktur
- Mesotherapie
- Achtsamkeitsbasierte Schmertherapie
- Schmerzschulung
Wir beraten Sie ausführlich zur medikamentösen Behandlung von chronischen Kopfschmerzen. Denn, nicht jedes Schmerzmittel ist für alle Kopfschmerzarten gleichermaßen wirksam. Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Expert/innen stellen Ihnen je nach Behandlungsplan individuell abgestimmte Medikamente zur Verfügung, die Ihre Kopfschmerz-Attacken bestmöglich lindern.
Wir beraten Sie umfassend und zeigen Ihnen, welche Schmerzmittel für Sie geeignet sind und wie sie korrekt angewendet werden. Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen bei der Behandlung Ihrer chronischen Kopfschmerzen gerne weiter.
Im Schmerzzentrum Wiesbaden sind Sie in besten Händen: Unser engagiertes und erfahrenes Schmerztherapeuten-Team begleitet Sie kompetent und mit Einfühlungsvermögen auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.
Selbsthilfe und Prävention
Was kann man selbst bei Kopfschmerzen tun?
Eine aktive Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung und einem geregelten Schlafrhythmus ist wichtig, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Entspannungsverfahren wie Meditation oder progressive Muskelentspannung sowie das Vermeiden von Kopfschmerz-Auslösern wie Alkohol oder Koffein können hilfreich sein.
Für chronische Kopfschmerzen wird eine multimodale Schmerztherapie empfohlen, die Bewegung, Entspannung und psychologische Unterstützung kombiniert. Die aktive Teilnahme des Patienten an der Therapie ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Wie kann man Kopfschmerzen vorbeugen?
Um Kopfschmerzen vorzubeugen, helfen verschiedene Maßnahmen, die den Alltag gesünder gestalten. Regelmäßige Bewegung und Dehnübungen können Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Wichtig ist auch, ausreichend Wasser zu trinken – idealerweise 2 bis 3 Liter täglich. Ein geregelter Schlafrhythmus und eine aktive Lebensweise unterstützen die körperliche Erholung und Stabilität. Zudem tragen ergonomische Sitz- und Arbeitsbedingungen dazu bei, Fehlhaltungen zu vermeiden. Die Nutzung eines Kopfschmerztagebuchs kann helfen, individuelle Auslöser zu erkennen und gezielt zu vermeiden.
Weitere 5 wichtige Fragen zu Kopfschmerzen
Kann Stress Kopfschmerzen verursachen?
Ja, Stress ist einer der häufigsten Auslöser.
Was hilft bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft?
Nichtmedikamentöse Ansätze wie Entspannung und Bewegung.
Wie gefährlich sind Kopfschmerzen?
Meist harmlos, jedoch sollte bei plötzlichen, starken Kopfschmerzen ein Arzt konsultiert werden. Zudem sollten Schwangere und Kinder bei starken Kopfschmerzen sowie Patienten nach einer Kopfverletzung (insbesondere bei Begleitsymptomen wie Erbrechen) einen Arzt aufsuchen.
Können Wetterveränderungen Kopfschmerzen auslösen?
Ja, viele Betroffene reagieren empfindlich auf Wetterumschwünge.
Hilft eine Ernährungsumstellung?
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann helfen, auslösende Trigger zu vermeiden.
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