Spannungskopfschmerz

Allgemeiner Überblick

Was ist Spannungskopfschmerz?

Spannungskopfschmerzen zählen zu den häufigsten primären Kopfschmerzen und wird oft als „Volkskrankheit“ bezeichnet. Vermutlich hat jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal mit Spannungskopfschmerzen zu tun.

Sie zeichnen sich durch dumpfe, drückende, leichte bis mittelschwere Schmerzen aus, die in der Regel nicht die Intensität von Migräne oder Clusterkopfschmerzen erreichen. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung ist der Name „Spannungskopfschmerz“ nicht direkt auf muskuläre Verspannungen zurückzuführen. Vielmehr beschreibt der Begriff das charakteristische Gefühl eines Spannungsgefühls, ähnlich einem zu engen Hut oder einem Ring um den Kopf.

Betroffen sind bei Spannungskopfschmerzen meist die gesamte Kopfregion oder spezifische wechselnde Bereiche, wie die Stirn oder Schläfen. Die Dauer der Schmerzen kann stark variieren – von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Tagen, ohne dass körperliche Aktivität die Schmerzintensität erhöht. Im Gegensatz zur Migräne treten keine starken Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder Lärmempfindlichkeit auf.

Von chronischem Spannungskopfschmerz spricht man, wenn die Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen pro Monat über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten auftreten und dabei über Stunden hinweg bestehen. Dieser Kopfschmerztyp betrifft Frauen häufiger und kann in jedem Lebensalter auftreten.

Häufigkeit und Ursachen von Spannungskopfschmerz
Schätzungsweise leiden 60–80 % der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben an Spannungskopfschmerzen. Davon leiden etwa 40 % der Bevölkerung regelmäßig unter dieser Form der Kopfschmerzen, wobei episodische Spannungskopfschmerzen deutlich häufiger sind als chronische. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, jedoch können folgende Faktoren eine zentrale Rolle spielen:

  • Stress und psychische Belastung
  • Muskuläre Verspannungen, insbesondere im Nacken- und Schulterbereich
  • Schlafmangel oder Schlafstörungen
  • Augenbelastung, etwa durch langes Arbeiten am Bildschirm
  • Fehlhaltungen
  • Schlafmangel, Flüssigkeitsmangel oder schlechte Luftqualität.
  • Hormonschwankungen (besonders bei Frauen).
  • Genetische Veranlagung bei chronischen Formen.

Ist Spannungskopfschmerz heilbar?

Spannungskopfschmerzen können oft durch eine Kombination aus Prävention und gezielter Therapie gut behandelt und kontrolliert werden, insbesondere durch eine Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Ansätzen. Chronische Formen erfordern eine langfristige ganzheitliche Therapie, um die Häufigkeit und Intensität der Schmerzen zu reduzieren.

Ihre Experten und Ansprechpartner 
im Schmerzzentrum Wiesbaden

Symptome und Anzeichen von Spannungskopfschmerzen

Wie äußert sich Spannungskopfschmerz?

Typische Symptome von Spannungskopfschmerzen sind:

  • Wiederkehrende Attacken mit dumpfem, drückendem Schmerzgefühl.
  • Betroffene Regionen umfassen oft den gesamten Kopf oder einzelne Teilbereiche.
  • Die Schmerzen sind leicht bis mittelstark und verschlechtern sich nicht durch körperliche Aktivität.
  • Keine ausgeprägten Begleiterscheinungen wie starke Übelkeit oder Erbrechen
  • Bei chronischen Formen: leichte Licht- oder Geräuschempfindlichkeit

Die Schmerzen können zwischen Minuten und mehreren Tagen andauern. Betroffene beschreiben sie oft als störend und den Alltag beeinträchtigend, aber nicht vollständig einschränkend.

Woran erkennt man Spannungskopfschmerz?

Betroffene verspüren oft einen drückenden Schmerz, der wie ein enger Ring um den Kopf empfunden wird. Licht- oder Lärmempfindlichkeit können gelegentlich auftreten, sind jedoch nicht charakteristisch.

Erkennen Sie sich in diesen Symptomen wieder? Haben Sie den Verdacht, unter Spannungskopfschmerz zu leiden?

Sie sind nicht allein – gemeinsam finden wir Wege, Ihnen zu helfen.

Diagnose von Spannungskopfschmerz

Wie wird Spannungskopfschmerz diagnostiziert?

Zur Diagnose von Spannungskopfschmerzen unterscheidet man episodische und chronische Formen. Ihr Arzt wird Sie dazu gezielt befragen, um die Kriterien der Internationalen Kopfschmerzklassifikation (ICHD-3) zu überprüfen. Ein Kopfschmerzkalender kann bei der Diagnose sehr hilfreich sein, da er Muster und Häufigkeiten dokumentiert.

Diagnosekriterien für episodischen Spannungskopfschmerz:

  • Weniger als 15 Kopfschmerztage pro Monat.
  • Schmerzcharakteristika: Beidseitig, drückend oder beengend, nicht pulsierend.
  • Intensität: leicht bis mittel.
  • Keine Verstärkung bei Bewegung, keine starke Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit.

Diagnosekriterien für chronischen Spannungskopfschmerz:

  • Kopfschmerz an mindestens 15 Tagen pro Monat über mindestens drei Monate.
  • Schmerz hält für Stunden an und weist ähnliche Merkmale wie episodische Spannungskopfschmerzen auf, jedoch kann eine milde Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit auftreten.

Diese Kopfschmerzart zählt zu den primären Kopfschmerzen und erfordert keine weiterführende Diagnostik, sofern keine anderen Krankheitsanzeichen vorliegen.

An wen wende ich mich bei Spannungskopfschmerz?

Wenden Sie sich an uns als zertifizierte Kopfschmerzspezialisten in Wiesbaden und Umgebung. Gemeinsam entwickeln wir einen für Sie passenden Therapieplan. Betroffene können sich zudem an ihren Hausarzt, einen Neurologen oder eine Schmerzklinik wenden, die auf Kopfschmerzen spezialisiert ist.

 

Therapie und Behandlungen bei Spannungskopfschmerzen

Wie wird Spannungskopfschmerz behandelt?

Bei episodischen, leichten Spannungskopfschmerzen reicht oft eine nicht-medikamentöse Behandlung aus, die Symptome zu lindern. Zu den bewährten Maßnahmen gehören:

  • Leichte Bewegung wie Spaziergänge an der frischen Luft oder regelmäßiger Ausdauersport
  • Dehnübungen für den Nacken- und Schulterbereich
  • Pfefferminzöl zur Schläfenmassage
  • Entspannungsübungen wie die Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training

Eine medikamentöse Akuttherapie sollte sparsam und nur bei Bedarf erfolgen, um einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu vermeiden. Übermäßiger Gebrauch von Schmerzmitteln kann den Kopfschmerz verstärken. Konsultieren Sie deshalb vor einer längerfristigen Einnahme unbedingt einen Arzt oder Therapeuten.

Empfohlene Medikamente zur Akutbehandlung:

  • Paracetamol
  • Ibuprofen
  • Pfefferminzöl (lokal aufgetragen)

Medikamentöse Prophylaxe bei chronischem Spannungskopfschmerz:

  • Trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin können in bestimmten Fällen helfen.

Nicht-medikamentöse Prophylaxe

Die aktuellen Leitlinien empfehlen bei Spannungskopfschmerzen eine Kombination aus verschiedenen Methoden zur Vorbeugung, darunter:

  • Ausdauer- und Krafttraining
  • Physiotherapie mit speziellen Dehn- und Kräftigungsübungen für die Nackenmuskulatur.
  • Psychologische Ansätze wie Biofeedback und Entspannungstechniken zur Stressbewältigung.
  • Akupunktur (in begründeten Fällen)

Bei Fragen zur Therapie und zur Vorbeugung helfen Ihnen unsere Spezialisten gerne weiter.

 

Ziele der Behandlung bei Spannungskopfschmerz
Die Hauptziele sind eine Reduktion der Schmerzfrequenz und -intensität, die Verbesserung der Lebensqualität und die Vermeidung von Chronifizierung. 

Begleitung und Unterstützung im Schmerzzentrum Wiesbaden

Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen im Schmerzzentrum in Wiesbaden stehen Ihnen bei der Wahl und Durchführung der passenden Behandlungsmöglichkeiten zur Seite. Neben medizinischer Betreuung bieten wir auch Schulungen zu Entspannungs- und Bewältigungsstrategien an, um Ihnen zu helfen, mit Spannungskopfschmerzen umzugehen. Kontaktieren Sie uns um sich umfassend beraten zu lassen und von einer individuellen Therapie in Wiesbaden und Umgebung (Mainz, Rheingau, Rheinhessen) zu profitieren.

Unsere Therapiemaßnahmen bei Spannungskopfschmerz im Schmerzzentrum Wiesbaden

Im Schmerzzentrum Wiesbaden sind Sie in besten Händen: Unser engagiertes und erfahrenes Schmerztherapeuten-Team begleitet Sie kompetent und mit Einfühlungsvermögen auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.

Selbsthilfe und Prävention

Was kann man selbst bei Spannungskopfschmerz tun?

Bei akuten Spannungskopfschmerzen können einfache Maßnahmen schnell Linderung verschaffen. Eine ruhige Umgebung und Entspannungstechniken helfen, den Schmerz zu reduzieren. Das Auftragen von Pfefferminzöl auf die Schläfen oder sanfte Massagen sowie Wärmeanwendungen im Nackenbereich können ebenfalls wirksam sein.

Wie kann man Spannungskopfschmerz vorbeugen?

Zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen ist ein gesunder Lebensstil entscheidend. Regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren, fördert die Durchblutung und beugt Verspannungen vor. Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung hilft, Fehlhaltungen zu vermeiden. Zusätzlich können Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Achtsamkeitstraining dabei unterstützen, Spannungen abzubauen. Ausreichender Schlaf und feste Schlafgewohnheiten sind ebenfalls wichtige Faktoren für eine langfristige Prävention.

Weitere 5 wichtige Fragen zu Spannungskopfschmerz

Wie häufig darf ich Schmerzmittel einnehmen?
Schmerzmittel sollten nicht öfter als 10 Tage im Monat verwendet werden, um medikamenteninduzierte Kopfschmerzen zu vermeiden.

Kann Spannungskopfschmerz plötzlich chronisch werden?
Chronische Formen entwickeln sich meist über einen längeren Zeitraum, oft durch Stress oder unbehandelte episodische Schmerzen.

Sind Kinder auch betroffen?
Spannungskopfschmerzen können in jedem Alter auftreten, auch bei Kindern und Jugendlichen, oft ausgelöst durch Stress oder schulische Belastungen.

Wann sollte ich einen Spezialisten aufsuchen?
Bei chronischen oder stark beeinträchtigenden Schmerzen ist ein Besuch bei einem Neurologen oder Schmerztherapeuten ratsam.

Was tun bei therapieresistentem Spannungskopfschmerz?
Eine multimodale Schmerztherapie kombiniert physische, psychologische und medikamentöse Ansätze.

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