Post-Zoster-Neuralgie

Allgemeiner Überblick

Was ist die Post-Zoster-Neuralgie?

Die Post-Zoster-Neuralgie (PZN) ist eine häufige Folgeerkrankung der Gürtelrose (Herpes Zoster), die durch eine Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus – auch Erreger der Windpocken – ausgelöst wird. Nach einer überstandenen Windpockeninfektion verbleibt das Virus inaktiv in den Nervenzellen und kann später, häufig durch Immunschwäche oder starken Stress, reaktiviert werden. Der Herpes-Zoster-Ausschlag betrifft meist ein begrenztes Haut- und Nervenareal und äußert sich durch starke, brennende oder stechende Schmerzen sowie juckende, flüssigkeitsgefüllte Bläschen.

Der schmerzhafte Ausschlag bei Gürtelrose tritt, im Gegensatz zu Windpocken, meist begrenzt auf, häufig im Rumpf-, Hals- oder Schulterbereich. Einige Tage nach Auftreten der ersten Symptome bilden sich dann flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die typischerweise bandförmig angeordnet sind. Mit entsprechender Behandlung heilt die Gürtelrose in der Regel innerhalb von 2 bis 4 Wochen spontan ab, und die Schmerzen verschwinden meist mit dem Abklingen des Ausschlags.

Wenn jedoch die Schmerzen nach Abheilung des Hautausschlags länger als drei Monate anhalten, spricht man von einer Post-Zoster-Neuralgie. Kinder und junge Erwachsene sind seltener betroffen und leiden in den meisten Fällen nicht unter anhaltenden Schmerzen.

Das Risiko, an PZN zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die Nervenschädigung kann bei manchen Patienten über Monate oder sogar Jahre hinweg bestehen bleiben und erheblich die Lebensqualität beeinträchtigen.

Häufigkeit und Ursachen
Post-Zoster-Neuralgie betrifft etwa 10-15 % aller Patienten mit Gürtelrose, wobei ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährdet sind. Ursachen sind die Nervenschädigung durch die Virusinfektion, eine Überaktivität der Schmerzbahnen und Veränderungen im zentralen Nervensystem.

Ist Post-Zoster-Neuralgie heilbar?

Eine vollständige Heilung ist selten, jedoch können frühzeitige und individuell abgestimmte Behandlungen die Schmerzen erheblich lindern und die Lebensqualität verbessern.

 

Ihre Experten und Ansprechpartner 
im Schmerzzentrum Wiesbaden

Symptome und Anzeichen von Post-Zoster-Neuralgie

Woran erkennt man eine Post-Zoster-Neuralgie?

Die Post-Zoster-Neuralgie äußert sich typischer weise durch anhaltende Nervenschmerzen, die auch nach Abklingen des Herpes-Zoster-Ausschlags bestehen bleiben. Diese Schmerzen werden als brennend, stechend oder bohrend beschrieben. Sie treten meist in dem Hautareal auf, das zuvor von der Gürtelrose betroffen war, und können durch Berührungen oder Temperaturveränderungen verstärkt werden.

Typische Begleitsymptome der Post-Zoster-Neuralgie sind:

  • Überempfindlichkeit der Haut (Allodynie): Bereits leichte Berührungen verursachen starke Schmerzen.
  • Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit oder Juckreiz.
  • Schlaf- und Lebensqualitätseinschränkungen aufgrund der anhaltenden Schmerzen, besonders nachts.

Erkennen Sie sich in diesen Symptomen wieder? Haben Sie den Verdacht, unter Post-Zoster-Neuralgie zu leiden?

Sie sind nicht allein – gemeinsam finden wir Wege, Ihnen zu helfen.

Diagnose von Post-Zoster-Neuralgie

Wie wird Post-Zoster-Neuralgie diagnostiziert?

Die Diagnose der Post-Zoster-Neuralgie basiert auf einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, um die Schmerzlokalisation und -qualität zu ermitteln. Die typischen Symptome – anhaltende Schmerzen nach einer Gürtelrose, Überempfindlichkeit und Berührungsschmerzen – sind dabei die Hauptindikatoren. In manchen Fällen können neurologische Tests durchgeführt werden, um das Ausmaß der Nervenschädigung festzustellen.

An wen wende ich mich bei PZS?

Betroffene sollten zunächst einen Hausarzt oder Dermatologen konsultieren. Für eine weiterführende Behandlung und Schmerztherapie sind wir im Schmerzzentrum in Wiesbaden als spezialisierte Schmerztherapeuten die richtigen Ansprechpartner.

Therapie und Behandlungen bei Post-Zoster-Neuralgie

Wie wird die Post-Zoster-Neuralgie behandelt?

Die Therapie der PZN zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Realistische Behandlungsziele und eine frühzeitige Therapie sind entscheidend, um das Risiko einer chronischen Schmerzverstärkung zu verringern.

1. Medikamentöse Behandlung

    • Antiepileptika: Pregabalin und Gabapentin sind bewährte Mittel zur Behandlung neuropathischer Schmerzen und reduzieren die Übererregbarkeit der Nerven.
    • Antidepressiva: Trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin und die neueren SNRIs wie Duloxetin helfen, die Schmerzempfindlichkeit zu senken und sind besonders wirksam bei längerfristiger Einnahme.
    • Lokal anwendbare Schmerzpflaster: Lidocain- oder Capsaicin-Pflaster wirken gezielt auf die betroffenen Hautareale, um eine lokal begrenzte Schmerzlinderung zu erreichen.
    • Opioide: Bei schwerem, unkontrollierbarem Schmerz können niedrig dosierte Opioide eine Option sein.

2. Nicht-medikamentöse Therapien

3. Weitere Therapiemöglichkeiten

    • Botulinumtoxin A (Botox®)-Therapie: In einigen Fällen kann Botulinumtoxin (Off-Label-Anwendung) Schmerzen lindern, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichend wirken.
    • Infusionstherapie: Für eine schnellere Schmerzlinderung kann eine individuell abgestimmte Infusionstherapie in den ersten Wochen sinnvoll sein.

Ziel der Behandlung
Die Therapieziele bei PZN umfassen eine Schmerzminderung um mindestens 30-50 %, eine Verbesserung der Schlafqualität und die Wiederherstellung der alltäglichen Lebensqualität. Eine frühzeitige Therapie nach dem Auftreten der ersten Symptome ist wichtig, um die Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern.

Begleitung und Unterstützung im Schmerzzentrum Wiesbaden

Unsere spezialisierten Schmerztherapeuten begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Linderung der Post-Zoster-Neuralgie und unterstützen Sie bei allen therapeutischen Schritten. Kontaktieren Sie uns im Schmerzzentrum Wiesbaden, um eine individuelle und umfassende Behandlung zu erhalten.

Unsere Therapiemaßnahmen bei Post-Zoster-Neuralgie im Schmerzzentrum Wiesbaden

Im Schmerzzentrum Wiesbaden sind Sie in besten Händen: Unser engagiertes und erfahrenes Schmerztherapeuten-Team begleitet Sie kompetent und mit Einfühlungsvermögen auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.

Selbsthilfe und Prävention

Was kann man selbst bei Post-Zoster-Neuralgie tun?

Eine konsequente Hautpflege und das Vermeiden von Reizstoffen können helfen, die Hautüberempfindlichkeit zu reduzieren. Regelmäßige Entspannungsübungen und eine gesunde Lebensweise unterstützen die Schmerzbewältigung und stärken das Immunsystem, was die Gefahr einer Virusreaktivierung mindert.

Wie kann man Post-Zoster-Neuralgie vorbeugen?

Die effektivste Präventionsmaßnahme ist die Zoster-Impfung, die insbesondere älteren Menschen ab 60 Jahren empfohlen wird. Ihr Hausarzt kann Sie ausführlich zur Impfung beraten. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung stärkt zudem das Immunsystem und beugt einer Reaktivierung des Virus vor.

Weitere 5 wichtige Fragen zur Post-Zoster-Neuralgie

Kann die Post-Zoster-Neuralgie auch bei jüngeren Menschen auftreten?
Ja, jedoch ist das Risiko bei älteren Menschen deutlich höher.

Wie beeinflusst Ernährung den Verlauf?
Eine entzündungshemmende Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren kann unterstützend wirken.

Gibt es alternative Heilmethoden bei Post-Zoster-Neuralgie?
Komplementärmedizinische Ansätze wie Akupunktur oder Homöopathie können unterstützend wirken, ersetzen jedoch keine ärztliche Therapie.

Kann PZN auch ohne Hautausschlag auftreten?
Ja, selten kann es zu Nervenschmerzen kommen, ohne dass ein typischer Ausschlag sichtbar war (Zoster sine herpete).

Ist PZN immer mit sichtbaren Hautveränderungen verbunden?
Nein, nach dem Abheilen der Gürtelrose können die Schmerzen auch ohne sichtbare Veränderungen bestehen bleiben.

Im Podcast „Die Gesunde Stunde“ bei Klassik Radio Live erläutert Dr. med. Sabine Schneider ausführlich weitere Informationen zur Gürtelrose und den Risiken einer Post-Zoster-Neuralgie.

Schmerz lass nach. Die Gürtelrose und ihre Risiken.

von Klassik Radio Live mit Dr. Sabine Schneider | Podcast "Die Gesunde Stunde"

Ihr Termin im Schmerzzentrum Wiesbaden

Sie sind noch kein Patient bei uns im Schmerzzentrum Wiesbaden, möchten es aber werden?

Noch vor einer ersten Terminvergabe benötigen wir einen ausgefüllten Schmerzfragebogen von Ihnen. Nach der Auswertung dieses Schmerzfragebogens melden wir uns bei Ihnen für eine Terminabsprache. Bitte beachten Sie, dass wir für die Auswertung ein wenig Zeit brauchen – wir bitten daher um etwas Geduld.

Sie sind bereits Patient bei uns und haben ein spezielles Anliegen?

Nutzen Sie gerne unser Kontaktformular und schreiben Sie uns. Wir melden uns daraufhin bei Ihnen.