Rückenschmerzen
Allgemeiner Überblick
Was sind Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet und gelten als Volkskrankheit Nummer 1. Fast jeder Mensch in Deutschland leidet mindestens einmal in seinem Leben unter Rückenschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Muskelverhärtungen über Hexenschuss bis hin zu Bandscheibenvorfällen. Zu den häufigsten Auslösern gehören Bewegungsmangel, Fehlhaltungen und chronischer Stress.
Rückenschmerzen treten am häufigsten im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule, direkt oberhalb des Gesäßes, auf. Doch auch andere Abschnitte der Wirbelsäule, wie die mittlere Wirbelsäule, die Brustwirbelsäule oder die Halswirbelsäule, können betroffen sein. Die Schmerzen können zentral entlang der Wirbelsäule, seitlich davon oder sogar an ganz anderen Stellen wie in Armen oder Beinen wahrgenommen werden, selbst wenn ihre Ursache in der Wirbelsäule liegt (z. B. bei einem Bandscheibenvorfall).
Rückenschmerzen lassen sich allgemein in spezifische und unspezifische Rückenschmerzen unterteilen:
- Unspezifische Rückenschmerzen: Diese machen etwa 85 % der Fälle aus und haben keine erkennbare medizinische Ursache wie Bandscheibenvorfälle oder Wirbelsäulenerkrankungen. Sie entstehen häufig durch Verspannungen, Fehlhaltungen oder Bewegungsmangel.
- Spezifische Rückenschmerzen: Diese entstehen durch klar identifizierbare Ursachen wie Bandscheibenvorfälle, Osteoporose, Wirbelbrüche oder entzündliche Erkrankungen (z. B. Morbus Bechterew).
Häufigkeit und Ursachen
Studien zeigen, dass etwa 80 % der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben unter Rückenschmerzen leiden. Etwa 60 % der Deutschen erleben sie mindestens einmal im Jahr, 35 % sogar wöchentlich. Rückenschmerzen sind die häufigste Ursache für Krankschreibungen in Deutschland.
Neben Bewegungsmangel und Fehlhaltungen sind chronischer Stress, Übergewicht und altersbedingte Veränderungen häufige Ursachen. Auch Berufstätige, die viel sitzen oder körperlich belastende Tätigkeiten ausüben, sind besonders gefährdet.
Sind Rückenschmerzen heilbar?
In den meisten Fällen sind akute Rückenschmerzen gut behandelbar und heilen vollständig aus. Chronische Rückenschmerzen hingegen erfordern eine langfristige und umfassende Therapie, die physische, psychische und soziale Faktoren berücksichtigt.
Ihre Experten und Ansprechpartner
im Schmerzzentrum Wiesbaden
Symptome und Anzeichen von Rückenschmerzen
Wie äußern sich Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen treten häufig im unteren Rücken auf, können aber auch den mittleren oder oberen Rücken sowie den Nacken betreffen. Die Symptome können je nach Ursache und Schweregrad variieren. Typische Beschwerden sind:
- Lokal begrenzte Schmerzen: Häufig im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule), aber auch im oberen Rücken oder Nacken.
- Ausstrahlende Schmerzen: Oft in Arme oder Beine, insbesondere bei Bandscheibenvorfällen.
- Verspannungen und Bewegungseinschränkungen: Betroffene fühlen sich häufig steif und haben Probleme beim Bücken oder Drehen.
- Gefühlsstörungen: Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche, die auf Nervenreizungen hinweisen können.
Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen die länger als zwölf Wochen bestehen und den Alltag stark beeinträchtigen.
Woran erkennt man akute oder chronische Rückenschmerzen?
Unspezifische Rückenschmerzen äußern sich meist durch ein dumpfes oder ziehendes Gefühl, während spezifische Rückenschmerzen oft mit ausstrahlenden Schmerzen und weiteren neurologischen Symptomen einhergehen. Chronische Rückenschmerzen bestehen länger als drei Monate und können die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Erkennen Sie sich in diesen Symptomen wieder? Haben Sie den Verdacht, unter Rückenschmerzen zu leiden?
Sie sind nicht allein – gemeinsam finden wir Wege, Ihnen zu helfen.
Diagnose von Rückenschmerzen
Wie läuft die Diagnose von Rückenschmerzen ab?
Die Diagnose von Rückenschmerzen beginnt mit einer detaillierten Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Spezialisten. Hierbei werden der Schmerzort, die Schmerzintensität und mögliche Begleiterscheinungen erfragt. Der Arzt kann außerdem durch Tests die Beweglichkeit, Reflexe, Muskelkraft und Empfindungen prüfen.
Zur weiteren Abklärung können folgende Verfahren eingesetzt werden:
- Bildgebende Diagnostik: Röntgen, MRT oder CT, um strukturelle Probleme wie Bandscheibenvorfälle oder Wirbelbrüche zu identifizieren
- Neurologische Tests: Zur Überprüfung von Nervenreizungen oder Nervenschäden
- Laboruntersuchungen: Bei Verdacht auf spezifische Ursachen wie entzündliche oder rheumatische Erkrankungen oder Bergleiterkrankungen
Ein interdisziplinärer Ansatz ist oft sinnvoll, um psychologische Faktoren wie Stress oder Angst mit einzubeziehen.
An wen wende ich mich?
Patienten sollten sich zunächst an ihren Hausarzt wenden. Bei Bedarf erfolgt eine Überweisung an Orthopäden, Neurologen oder spezialisierte Schmerztherapeuten bei chronischen oder wiederkehrenden Rückenschmerzen. Kontaktieren Sie uns als Schmerzspezialisten in Wiesbaden und Umgebung. Gemeinsam entwickeln wir einen für Sie passenden Therapieplan.
Therapie und Behandlungen bei Rückenschmerzen
Wie können Rückenschmerzen behandelt werden?
Die Behandlung von Rückenschmerzen richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden. Unsere Experten orientieren sich an den neuesten Leitlinien und bieten Ihnen ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten, darunter:
- Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel werden nur bei starken Schmerzen und nach individueller Abwägung verschrieben. Für kurzfristige Schmerzlinderung kommen oft nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Die Einnahme sollte jedoch nur vorübergehend und kontrolliert erfolgen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
- Physiotherapie und Bewegung: Bewegung ist eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Rückenschmerzen. Physiotherapie und gezielte Übungen stärken die Muskulatur, verbessern die Flexibilität und fördern eine gesunde Körperhaltung. Regelmäßige Bewegung verringert zudem das Risiko chronischer Schmerzen.
- Entspannungs- und Verhaltenstherapie: Besonders bei chronischen Rückenschmerzen ist es wichtig, auch psychische Faktoren zu berücksichtigen. Stressreduktion und Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung können helfen, die Beschwerden zu lindern und erneute Schmerzepisoden zu verhindern.
- Multimodale Schmerztherapie: Diese kombinierte Therapie ist besonders hilfreich für Patienten mit chronischen Schmerzen. Sie integriert physische und psychische Behandlungen und hat das Ziel, sowohl die körperliche Funktion als auch die Lebensqualität zu verbessern. Die multimodale Schmerztherapie kann individuell auf den Patienten zugeschnitten werden und umfasst oft Physiotherapie, Psychotherapie und Schmerzmanagement-Programme.
Alternativ können naturheilkundliche Behandlungen zum Einsatz kommen, um den Therapieverlauf zu unterstützen, z. B. Akupunktur und Wärme-Kältetherapie.
Falls Sie an chronischen oder wiederkehrenden Rückenschmerzen leiden, sollten Sie die Ursache abklären lassen, um gezielte Therapiemöglichkeiten zu finden.
Ziele der Behandlung bei Rückenschmerzen
Die Behandlung chronischer Rückenschmerzen zielt darauf ab, die Schmerzen um mindestens 30 % zu reduzieren, um die Belastung im Alltag zu verringern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wiederherstellung der Beweglichkeit, damit Betroffene ihre körperliche Funktionalität zurückgewinnen. Schließlich steht die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt, um ein aktiveres und schmerzfreieres Leben zu ermöglichen
Begleitung und Unterstützung im Schmerzzentrum Wiesbaden
Leiden Sie unter akuten oder chronischen Rückenschmerzen? Unsere spezialisierten Schmerztherapeuten unterstützen Sie gerne auf Ihrem Weg zu mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen. In enger Abstimmung mit Ihnen erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan, der an Ihre spezifischen Bedürfnisse und die Ursachen angepasst ist.
Unsere Therapiemaßnahmen bei akuten und chronischen Rückenschmerzen im Schmerzzentrum Wiesbaden
- Achtsamkeitsbasierte Schmertherapie
- Akupunktur
- Biofeedback
- Blutegeltherapie
- Ernährungsberatung
- Fasten
- Funktionelle Medizin
- Medikamentöse Therapie
- Mesotherapie
- Multimodale Schmerztherapie
- Capsaicin-Pflaster (Qutenza®)
- Schmerzschulung
- Schröpfen
- Stoßwellentherapie
- TENS
Einige Krankenkassen bieten die Möglichkeit, an einem Programm der integrierten Versorgung bei Rückenschmerzen oder einem FPZ-Programm teilzunehmen. Ziel ist es in erster Linie, eine Verschlimmerung der Beschwerden zu vermeiden, die eine Operation (Zweitmeinung) erforderlich machen könnte.
In Fällen, bei denen eine klare Ursache für die Rückenschmerzen identifiziert werden kann, kann eine Überweisung zu einem Neurochirurgen sinnvoll sein. Mittlerweile stehen zahlreiche minimal-invasive Verfahren zur Verfügung, die wirksam bei Rückenschmerzen eingesetzt werden können.
Im Schmerzzentrum Wiesbaden sind Sie in besten Händen: Unser engagiertes und erfahrenes Schmerztherapeuten-Team begleitet Sie kompetent und mit Einfühlungsvermögen auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.
Selbsthilfe und Prävention
Was kann man selbst bei akuten und chronischen Rückenschmerzen tun?
Bei akuten Rückenschmerzen helfen Schonung, Wärmeauflagen und leichte Dehnübungen. Auch rezeptfreie Schmerzmittel können kurzfristig eingenommen werden.
Wie kann man Rückenschmerzen vorbeugen?
Eine gute Rückenschule sowie regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, die Rückenmuskulatur zu stärken und Rückenschmerzen vorzubeugen. Auch eine ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes und Stressmanagement und das Vermeiden von Übergewicht sind entscheidende Faktoren für eine gesunde Wirbelsäule und ein schmerzfreies Leben.
Weitere 5 wichtige Fragen zu Rückenschmerzen
Sind Rückenschmerzen gefährlich?
In den meisten Fällen sind sie harmlos, sollten aber abgeklärt werden, wenn sie länger anhalten oder mit neurologischen Symptomen einhergehen oder die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist.
Können Rückenschmerzen psychosomatisch sein?
Ja, psychische Belastungen wie Stress oder Depressionen können Rückenschmerzen verstärken. Entspannungstechniken sind daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.
Welche Rolle spielt das Alter bei Rückenschmerzen?
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für degenerative Veränderungen wie Osteoporose oder Bandscheibenvorfälle.
Ist eine Operation bei Rückenschmerzen notwendig?
Nur in seltenen Fällen, etwa bei Bandscheibenvorfällen mit Lähmungserscheinungen.
Kann ich trotz Rückenschmerzen Sport machen?
Leichte Bewegung ist oft hilfreich um Verspannungen und Blockaden zu lösen. Vermeiden Sie jedoch eine Überlastung und ergänzen Sie ihr Training durch Dehnübungen.
Ihr Termin im Schmerzzentrum Wiesbaden
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